WEITERE INFORMATIONEN ZUR HYPNOSE
Was ist Hypnose?
Hypnose ist eines der ältesten und wirksamsten Heilverfahren der Menschheit. Bereits im Altertum wurde sie zur Heilung vieler Leiden eingesetzt (z.B. als „Heilschlaf“ bei den Ägyptern). Heute arbeiten weltweit zahlreiche Ärzte, Zahnärzte und hypnotherapeutisch ausgebildete Psychotherapeuten mit großem Erfolg mit klinischer Hypnose. Dabei werden die natürlichen Selbstheilungskräfte aktiviert; ohne störende Nebenwirkungen!
Was passiert in Hypnose?
Die hypnotische Trance ist nichts Ungewöhnliches oder Mysteriöses. In Hypnose stellt sich eine tiefe, körperliche Entspannung ein, die zugleich mit ganz intensiver Aufmerksamkeit nach innen einhergeht (ähnlich einer völlig versunkenen Konzentration beim Lesen eines spannenden Buches bzw. beim Ansehen eines guten Films). In Hypnose ist man also tief entspannt und konzentriert zugleich. Häufig geht dabei das Zeitgefühl verloren, weil die Umwelt unwichtig geworden ist. Man fühlt sich einfach nur mehr sehr wohl; eine Art Kurzurlaub für Körper und Seele!
Während Menschen in Trance ihre Innenbilder und Gefühle viel intensiver wahrnehmen können, lenken die Therapeuten ihre Aufmerksamkeit auf übersehene Erfahrungen, bessere Verhaltensmöglichkeiten und positive Haltungen, auf biografisch bedingte Blockaden und deren Überwindung. Die Empfänglichkeit für Bilder und Metaphern ist in Hypnose äußerst erhöht. Durch intensives Erleben und Spüren der Ressourcen oder der vorgestellten Problemlösungen und den Transfer in den Alltag, können aktuelle schwierige Situationen anders als bisher wahrgenommen und dadurch auch nachhaltig bewältigt werden. Dabei wird die natürliche Fähigkeit genutzt, sich in Trance von belastenden Momenten wirksam zu distanzieren oder kritische Situationen verändert zu erleben. Somit können in früheren Lebensphasen erworbene Begrenzungen (die man z.B. immer mit Essen hinunterschluckte), überwunden werden. Die veränderte Vorstellung wird dabei zur inneren Realität.
In Trance werden Fähigkeiten gesteigert, auf eigene körperliche Vorgänge stärker einzuwirken, indem angeleitet wird, sich den Heilungsprozess bildhaft vorzustellen. In klinischer Hypnose geht es darum, aus dem Unbewussten Selbstheilungskräfte zu mobilisieren, um wieder mehr Einfluss auf das Leben nehmen zu können, seelische und körperliche Schwierigkeiten zu lösen und Schmerzen besser zu bewältigen.
Während bei der Bühnenhypnose der Mensch von einem meist machtorientierten Hypnotiseur häufig entwürdigt wird, hilft der klinische Hypnosetherapeut, durch Trancen die eigenen Möglichkeiten besser zu nutzen.
Dabei werden die Patienten zu ihren „eigenen Therapeuten“, da sie in klinischer Hypnose ihre individuellen Lösungen stets selbst finden, und diese nicht vom Therapeuten „übergestülpt“ bekommen. Das ist u.a. auch der Grund, weshalb die Wirkungen von Hypnosetherapien oft einen lang anhaltenden Erfolg mit sich bringen.
Wie wirkt Hypnose?
Die hypnotische Trance eröffnet einen direkten Zugang zum Unbewussten; dadurch wird es möglich, auf persönliche negative Eigenschaften und Gewohnheiten (wie z.B. falsche Essgewohnheiten, Rauchen, Alkoholmissbrauch, u.v.m.) einzuwirken und diese nachhaltig zu verändern bzw. zu verbessern, und zwar ohne Anstrengung oder Willenskraft. Somit wirkt man gezielt auf bestimmte Körperfunktionen ein!
Wie wirken Hypnoseanwendungen?
Positive Veränderungen spüren die meisten Patienten sofort nach der ersten Sitzung. Zu Beginn stellt sich meist ein wohlig angenehmes Gefühl, bedingt durch Ruhe und Entspannung, ein. Allein dadurch wird jede Therapiesitzung zum Hypnoseerlebnis.
Die eintretende Tiefenentspannung wirkt sich auch harmonisierend auf den gesamten Organismus und das Nervensystem aus, sodass alle Körperfunktionen sich erholen und regenerieren können. Aus diesem Grunde ist Hypnose auch besonders für stress-geplagte Menschen ideal geeignet, da diese sozusagen doppelt davon profitieren.
Kann jeder Mensch hypnotisiert werden?
Ich höre in meinen Sitzungen immer wieder: „Ich kann bestimmt nicht hypnotisiert werden, ich habe einen viel zu starken Willen. Bei mir geht das ganz bestimmt nicht!“ Für die klinische Hypnose ist jedoch eine leichte bis mittlere Trance vollkommend ausreichend, da im therapeutischen Prozess ja die Lösung stets vom Patienten selbst gefunden wird . Diese Trancetiefe wird von fast allen Menschen mühelos und schnell erreicht!
Ist man in Hypnose bewusstlos?
Die Antwort ist klar und eindeutig: Nein! Die veränderte Arbeitsweise des Gehirns unter Hypnose lässt sich neurophysiologisch durch vermehrte langsame Hirnwellen und einer Aktivierung von Bereichen der Hirnrinde und des Mittelhirns nachweisen, die für Aufmerksamkeitssteuerung, Wahrnehmung und mentale Entspannung zuständig sind. Im Zustand hypnotischer Trance werden Lern- und Erinnerungsprozesse außerhalb der bewussten Wahrnehmung angesprochen und die bildliche Verarbeitung gefördert. Die vorgestellten Bilder gewinnen in der Trance innere Realität – und das verändert auch die Realität im Außen!
Hypnose ist somit ein veränderter Bewusstseinszustand mit deutlichen Veränderungen in Körper und Gehirn, die ihn vom Schlaf und vom Alltagsbewusstsein
grundlegend unterscheiden. Dieser Zustand ist durch seine physiologischen und kognitiven Aspekte ein ausgezeichnetes Medium, um therapeutische Veränderungen einzuleiten. Bekannt ist der generelle
Entspannungseffekt der Hypnose. Auch ihr positiver Einfluss auf die Immunfunktionen konnte vielfach in klinischen Studien nachgewiesen werden. In Laborstudien wurde gezeigt, dass es unter Hypnose
zum Anstieg der Konzentration von Leukozyten und anderen Immunparametern kommt.
Wissenschaftliche Belege der Wirksamkeit!
Die Wirksamkeit von Hypnosetherapien ist in über zweihundert empirischen Studien für zahlreiche Neurosen, Verhaltensstörungen, medizinische Probleme und viele Bereiche der Psychosomatik nachgewiesen.
Besonders erfolgreich ist der therapeutische Einsatz der Hypnose bei Essstörungen (besonders bei Übergewichtigen) und Suchtverhalten (z.B. bei Rauchentwöhnung), bei allen Angst- und Belastungsstörungen, bei psychosomatischen Problemen wie Migräne, Schlafstörungen, Allergien, Neurodermitis, somatische Leiden, akutem Schmerz und chronischem Schmerz.
Ist Hypnose gefährlich?
Nein: Und zwar deshalb, weil es sich auf körperlicher Ebene ausschließlich um tiefe Entspannung handelt (und dieser Zustand ist eher gesundheitsfördernd als gefährlich). Menschen mit einer Neigung zu Anfallskrankheiten bzw. Personen mit sehr niedrigem Blutdruck sollten sicherheitshalber ein Gespräch mit ihrem Arzt führen, ob er Bedenken gegen die Anwendung von Entspannungstechniken hat.
Und noch etwas: Niemand kann gegen seinen Willen hypnotisiert werden und niemand kann in Hypnose gezwungen werden, etwas zu tun, das gegen seinen Willen ist!
Kann es sein, dass man „nicht mehr zurück kommt“?
Patienten sagen immer wieder: „Ist es möglich, dass ich aus der Hypnose nicht mehr zurück komme?“ Auch hier gibt es wieder eine klare Antwort: Nein! Denn aus der hypnotischen Trance kann man, wenn man möchte, jederzeit wieder ins Wachbewusstsein zurück kommen.
Bedenken bei Hypnosetherapien!
Durch den enormen Aufschwung der Hypnosetherapie in den letzten Jahren melden sich auch viele Kritiker zu Wort. Denn eine Methode, bei der die Patienten in Trance sind und die Therapeuten nicht, legt natürlich die Frage nahe, ob dabei eine Abhängigkeit der Patienten entstehen kann! Dabei ist es bei Hypnosetherapie nicht anders als bei jeder anderen Therapieform auch: Wichtig ist, wer die Behandlung durchführt. Ein gut ausgebildeter Psychotherapeut, der in die Liste des Österreichischen Gesundheitsministeriums eingetragen ist und über eine anerkannte Ausbildung in Klinischer Hypnose und hinreichende Erfahrung verfügt, geht verantwortlich mit seinen Patienten um, fördert deren Eigenkontrolle und Selbständigkeit.
Wie wirksam sind Selbsthypnoseprogramme?
Die Wirksamkeit von Hypnoseanwendungen ist wissenschaftlich bestätigt. Wichtig ist, dass Sie dabei auf die Qualität und Erfahrung des Hypnotherapeuten achten.