Bei Brainspotting bzw. Traumafokus handelt es sich um Behandlungs-methoden für Menschen, die unter der Folge eines Traumas leiden. Dabei arbeitet man über das visuelle System (mit bestimmten Blick-richtungen, die das Trauma am meisten aktivieren bzw. auch ruhiger werden lassen und der Körperwahrnehmung, dem sog. "felt sense", um emotionalen Zugang zu der traumatischen Situation zu bekommen und zu verarbeiten (auch, wenn das Trauma bewusst nicht erinnert werden kann). Während der Traumaverarbeitung haben Sie eine "Biofeedback-uhr" von meiner PSI-Software am Arm, damit ich permanent Ihre Stressreaktion mittels Hautleitwert, Körpertemperatur und Puls zur optimalen Integration überprüfen kann (siehe auch www.psi-befree.com).
Emotional belastende Lebensereignisse bzw. traumatische Situationen lassen unseren Körper in der Art reagieren, dass er mit einem Flucht- oder Kampfreflex reagiert, der durch eine starke Aktivierung des sympathischen Nervensystems ausgelöst wird. Ist jedoch in einer emotional sehr belastenden Situation weder Kampf noch Flucht möglich, reagiert der Körper mit dem sogenannten „Totstellreflex“, einem Zustand von Lähmung und Erstarrung, der mit einer extremen Blockierung des sympathischen Nervensystems verbunden ist. Der Kern dieser Reflexsteuerung ist unserem Bewusst-sein nicht zugänglich (und daher auch nicht „in Worte“ zu fassen), weil er sich tief im Hirnstamm befindet und somit außerhalb unserer bewussten Kontrolle liegt.
Solche emotional sehr belastenden Ereignisse (wie psychische oder physische Verletzungen, Krankheiten, medizinische Eingriffe, chronische Schmerzen, Kriegsgeschehen, Umweltkatastrophen, Diagnosen u.v.m.), kann der Körper nicht auf die übliche Art verarbeiten und im Gehirn abspeichern; die Verarbeitung solch überwältigender Ereignisse auf der „Reflexebene“ bleibt in den tiefen Hirnstrukturen „stecken“.
Die erlebte Bedrohung wird sozusagen „eingefroren“ und ist für das Bewusste schwer bzw. gar nicht zugängig (somit auch nicht durch Gespräche)!
Eine Traumatisierung ist somit eine biologisch unvollendete Reaktion, etwas Erlebtes zeitörtlich und emotional gut im Gehirn einzuordnen und abzuspeichern; oft kann es sich nur mehr in Form von körperlichen Beschwerden bzw. Krankheit ausdrücken.
Genau hier setzt Brainspotting und Traumafokus an! Während sich die Person an das emotional belastende Ereignis erinnert und die belastenden Gefühle im Hier und Jetzt sehr achtsam wieder erlebt, folgen deren Augen einer langsamen Handbewegung des Therapeuten, bis eine unwillkürliche Reaktion (z.B. starkes Blinzeln der Augen) auftritt. Nun nimmt der Patient diese Augenposition ein, während sie sich weiterhin emotional mit der stress-beladenen Situation verbindet. Zusätzlich wird eine Musik mittels Kopfhörern gehört, die eine bilaterale Hemisphärenstimulanz erzeugt (indem permanent die linke und rechte Gehirnhälfte mit einem akustischen Impuls zur Stressauflösung aktiviert wird), die einen tiefgreifenden Selbstheilungsprozess in Gange bringt und mit einer Desensibilisierung der konditionierten physiologischen Reaktionen einher geht (die Aktivierung eines emotional geladenen Themas liegt typischerweise in der Amygdala, dem Hippocampus oder dem orbitofrontalen Cortex des limbischen Systems). Somit heilen sich Körper und Seele praktisch „von selbst“.
Brainspotting bzw. Traumafokus wird nicht nur zur Behandlung von traumatischen bzw. stressbezogenen Themen und Situationen eingesetzt, sondern dienen auch optimal zur Stärkung des Selbstwertes bzw. zur Ressourcenarbeit jedweder Art!